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Ja, so sind Eisdielen im guten, alten Westen. Völlig unaufgeregt, ausnehmend zuvorkommendes Personal, dem unsere Zufriedenheit ein Bedürfnis zu sein scheint. Auch das Eis selbst ist hier von sehr guter Qualität. Die Sorte Pistazie so wie sein soll. Kein Überflieger wie die Premium-Sorte in Köln-Rodenkirchen. Das ist aber ahier auch nicht Anspruch und deshalb einfach gut. Nichts ranziges verdirbt die Lust beim Schlemmen. Auch Schokolade kam sehr solide daher. Nicht zu viel Fett - einfach passend. Der eigentliche Hammer aber zum Schluss: Grießbrei. Der Verfasser war sprachlos. Wie gelingt es dem Meister in Meldorf, Großmutters Grieß in Gelato-Konsistenz zu verwandeln, Kirschgrütze in Gänze einzuarbeiten und der Speise dabei ihren leckeren Geschmack zu erhalten? Mysteriös und genial zu gleich. Der Tester war begeistert. Und mit 1,20 ? pro üppiger Kugel absolut angemessen.

Nach einer schönen Tour bei sommerlichen Temperaturen durch die Calauer Schweiz verlangt Wanderers Kehle nach Abkühlung. Manche tun es mit mit Bier, andere eben mit Eis. Man musste im Städtchen auch nicht lang suchen. Direkt in dessen Zentrum und zum Zeitpunkt des Besuchs wenig frequentiert. Alle verkosteten Sorten waren handwerklich sehr solide. Keine Eisstücke, alles schön homogen und geschmacklich einwandfrei. Wie in so vielen Läden gab es auch einen Ausreißer, diesmal nach oben. Selten findet der Tester Nugateis vor, welches den Namen zu Recht trägt. Und dies bei einer ansehnlichen Kugelgröße, für die das nette Personal nur 90 Cent einstrich. Sehr schön. Da gönnt sich der Eine oder Andere doch einen Klecks mehr. Kompliment und weiter so!

Obwohl der Besuch nun schon fast ein Jahr zurück liegt, ist der Geschmack noch sehr präsent. Mehr durch einen Zufall gelangte ich in die Fänge des sehr versierten Personals. Mit endloser Ruhe und einem Spatel füllte man Becher um Becher, Schicht um Schicht. Luft hatte da keine Chance. Jeder Kubikmillimeter wird überaus sinnvoll genutzt. Der Verfasser entschied sich für einen Coppa Grande, den der Verkäufer mit mehreren Sorten Schokoladeneis in Szene zu setzen wusste. Und da die Pistazie lachte, kam noch ein Klecks davon obenauf. So wie das Eis in seinem Mund, so schmolz der Genießer selbst auch davon. Guter Kakao, keine spürbaren Kunstaromen und hochwertige Fette. Die Pistazien erweckten den Eindruck, als seien sie frisch geröstet worden. Günstig war der Spaß jedoch nicht. Aber diese Vokabel ist in der Hauptstadt des Königreichs ja auch eher ungebräuchlich.

Informationen, auch zum doch recht großen Filialnetz, unter www.amorino.com

Obwohl der letzte Besuch nun schon fast ein Jahr zurück liegt, ist der Geschmack des in diesem Hause hergestellten Eises noch sehr präsent. In Verfassers Kindheit nannte man diese Art des Speiseeises schlicht "Matsch am Balken". Das wird natürlich der Qualität, in der man hier herzustellen pflegt, in keiner Weise gerecht. Die Konditoren verstehen sich hervorragend auf die Herstellung dieser doch speziellen Eisart. Allen verkosteten Sorten merkte man die Sorgfalt der Hersteller an. Nichts billiges wie MAGNUM & Co. Kein billiges Fett sondern nur beste Sahne für das Milcheis. Und das Fruchteis kam ohne feststellbaren Aromenzusatz aus. Dies spricht für die Reife der verwendeten Früchte. Da braucht es eben nur etwas Zucker.